Stärken umsetzen

Mathias Grabe überzeugt im Gespräch zum Thema 'Stärke' mit durchdachten Antworten.

Mathias Grabe

„Meine Stärken?“ Zunächst rückt Mathias Grabe im Blick auf das Kernthema dieses Artikel nicht raus mit der Sprache. Ganz unbewusst offenbart er damit eine seiner Qualitäten: nicht mit der Tür ins Haus fallen, Dinge zunächst auf sich wirken lassen, überlegt handeln. 

Von Brandenburg nach Brasilien
Mathias Grabe wächst in einem Dorf nicht weit von Berlin auf – zusammen mit seinem jüngeren Bruder. Ein gutes Team sind sie, eng verbunden. Wobei der Ältere teilweise die Nase vorn hat und vieles erreicht, was er möchte... Sein Wunsch, aufs Gymnasium zu gehen, erfüllt sich allerdings trotz ausdrücklicher Empfehlung der Lehrer nicht. Das Fahrtgeld ist den Eltern zu teuer, die Gesamtschule gut erreichbar, die Entscheidung klar. 
Also absolviert Mathias Grabe nach dem Realschulabschluss eine Ausbildung zum Industriemechaniker bei den Berliner Wasserbetrieben. Dazu gehören etwas Glück und gute Noten: Qualifizierte Lehrstellen sind Ende der 90er rar in Ostdeutschland. Kurz danach wirbt ihn ein Sondermaschinen- und Montagespezialist ab und bietet ihm schon bald Auslandseinsätze. Er nutzt die Chance und montiert große Anlagen in der Getränkeindustrie – in Brasilien, in Spanien, Frankreich und Großbritannien. Die Aufenthalte dauern meist drei bis vier Monate lang.

Wechsel? Kein Problem!
Da er trotz anfänglicher Zurückhaltung kommunikativ ist, kommt Mathias Grabe überall zurecht. Er geht geordnet vor, er fragt, wenn etwas nicht klar ist, er arbeitet zielgerichtet. Und er kann sehr gut mit Menschen umgehen. So findet er sich in neue Situationen rasch ein und realisiert überzeugende Lösungen. Besonders Brasilien beeindruckt ihn nachhaltig. Während einer Montagepause im verregneten Dschungel lernt er einen Ingenieur seiner Firma kennen und entscheidet sich daraufhin, zu studieren.
Zwei Jahren Montage folgen also zwei Jahre Weiterbildung; als staatlich geprüfter Techniker kehrt Mathias Grabe ins Unternehmen zurück. Zu seinen Aufgaben zählen nun die Konstruktion von Sondermaschinenbauteilen und Projektmanagement für die Industrieanlagen-Montage. Nach einiger Zeit wechselt er die Firma und sammelt neue Erfahrung als Konstrukteur. 

Zeit für ep
Anfang 2015 legt er eine kurze private Pause ein, um den historischen Vierseithof seiner Eltern zu renovieren, der ihm viel bedeutet. Als dieser wieder ein Schmuckstück ist, ist es Sommer und Mathias Grabe startet bei engineering people. Die Vorstellungen decken sich: „Ich hab eine spannende, abwechslungsreiche Tätigkeit gesucht, ep wollte einen flexiblen und interessierten Technikprofi!“ 
Fast fünf Jahre ist er nun dabei – zuerst als Konstrukteur im Berliner ep Büro und im Competence Center Stuttgart, danach in einem langfristigen Projekt beim ep Kunden Focke, wo er kundenspezifische Varianten von Verpackungsmaschinen konstruiert. Dabei geht es um Details – etwa eine Faltbewegung im Verpackungsprozess von Zigaretten, bei der sich die Papp-Packung um den in Alu gehüllten Inhalt legt und ein Coupon in die Packung verbracht wird. Bei älteren Anlagen sind die Informationen selten komplett. „Dann muss man tüfteln und durch Konstruktionsvergleich Regeln ableiten“, meint Mathias Grabe, „eine meiner Stärken!“ Dabei nutzt ihm seine Praxis aus Montagezeiten: Alle Konstruktionen sollen schließlich praktikabel, leicht zu warten und zu bedienen sein. 

Mut und Haltung
Zu Beginn des Jahres 2020 startet er für ep bei FST Industrie, einem Fertigungsspezialisten für Schweißtechnik und Absorptionskälteanlagen. Aktuell konstruiert er Schweißvorrichtungen für die Fertigung von Gestellen zur Lagerung abgebrannter Kernbrennstäbe, ist dabei weitgehend auf sich allein gestellt und genießt viele Freiheiten. 
Gleichzeitig bildet er sich aktiv im Bereich Führung und Projektmanagement weiter. Das ep Weiterbildungsprogramm empfindet er als klare Stärke seiner Firma, auch die vielfältige Erfahrung durch den Einsatz bei unterschiedlichen Kunden. „Das hilft mir auf meinem Weg ins Projektmanagement!“ 
Gut so, findet er, und denkt über die Eigenschaften nach, die er sich von Unternehmen und von seinen Vorgesetzten wünscht: Mut und Haltung sind aus seiner Sicht wichtig, dazu Kontinuität und Verlässlichkeit. Etwas riskieren, um neue Geschäftsfelder zu erschließen – geradlinig handeln und auch mal Aufträge ablehnen, wenn gesellschaftliche Ziele den Umsatzverzicht nötig machen... Auch ein kooperativer Führungsstil zählt zu seinen Ansprüchen – und das Geschick, Teams so zu besetzen, dass sie ihre Vorgaben flexibel und kreativ erreichen. 

Lust auf Kultur 
Bei engineering people, findet er, passt das. Selbst überzeugter ep’ler, engagiert er sich nicht nur im Projekt, sondern seit zweieinhalb Jahren auch als Pate. Wer in Berlin neu ins Team kommt, soll sich willkommen fühlen: Mathias Grabe steht mit seiner Praxiserfahrung und wertvollen Tipps zur Seite. 
Nebenbei ist er für Überraschungen gut. Seine Lebensgefährtin ist klassische Sängerin – und er daher oft in Konzert oder Oper. Dort hat er viel Kontakt mit Künstlern, bekommt Einblick in den Backstage-Bereich und die zugehörige Technik. Er sei ein visueller Mensch, lege großen Wert auf ausdrucksstarke Bühnenbilder und überlege sich jedes Mal selbst, wie man das Stück noch besser umsetzen könnte, so der Berliner Kollege. Klar, dass er auch diese Stärke gern in die Praxis umsetzt: Mathias Grabe ist immer der Mann mit dem kreativsten Outfit an ep Weihnachtsfeiern – stilsicher, stets mit einem ironischen Augenzwinkern und passend zum Motto!

Text: Annette Schlenker
Foto: prophot kleinod fotografie
aus dem ep Magazin #19 (11/2020)

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