Waste to Energy – das ist eine äußerst spannende Kombination in einer Gesellschaft, die einerseits sehr viel Müll produziert und andererseits sehr viel Energie benötigt!“
Gezielt ist die M. Sc. Energie- und Prozesstechnik daher nach dem Studium über ep bei der Martin GmbH für Umwelt- und Energietechnik in München eingestiegen. Dort arbeitet sie als Projektingenieurin in der technischen Auftragsabwicklung an der Planung und Realisierung von Abfallverbrennungs-Kraftwerken mit. „Wir setzen Abfall als Brennstoff ein und gewinnen direkt aus dem Verbrennungsprozess Fernwärme und Strom.“
Für aktuell zwei Anlagen ist Eva-Maria Dichtl an Ausschreibungen für Komponenten im Bereich der Verbrennungsluftsysteme beteiligt. Diese Systeme sind ein wesentlicher Bestandteil des Verbrennungsrosts, der zu den Kernkompetenzen der Firma zählt. Unter anderem kümmert sich die Projektingenieurin um Vorwärmer, Gebläse und Verbrennungsluftkanäle. Mit den Fachabteilungen berät sie die notwendigen technischen Spezifikationen der Komponenten, entnimmt zudem relevante Informationen aus 3D-Modellen. Sind die Angebote da, gilt es, sie aus technischer Sicht zu bewerten und Empfehlungen abzugeben. Anfangs hatte sie ausreichend Zeit, sich einzulesen. „Die Prozesse und Kraftwerke sind sehr komplex. Der Verbrennungsprozess muss optimal laufen, zahlreiche Einflussfaktoren wie etwa die Luftzufuhr sind präzise zu steuern.“
Bei Martin entsteht die gesamte verfahrenstechnische Auslegung des Verbrennungsrosts als Kernstück der Anlage im Zusammenwirken mit Dampfkessel, Abgasreinigung, Turbine bzw. Generator, E- und Leittechnik. „Wir übernehmen die Planung und verfahrenstechnische Auslegung der Anlagen, sind Engineering-Partner, Los-Lieferant und koordinieren auf Wunsch sämtliche Prozesse als Generalunternehmer“, schildert Thomas Dengel, als Bereichsleiter Auftragsabwicklung der Vorgesetzte von Eva-Maria Dichtl. „Über 780 Linien zur Verbrennung von Abfällen weltweit arbeiten mit Verbrennungsrosten von Martin.
Eva-Maria Dichtl schätzt bei Martin die unkomplizierte Zusammenarbeit, vor allem aber die technologische Herausforderung. „Wärmerückgewinnung, Abgasreinigung, der noch effizientere Einsatz unseres Rohstoffes Abfall – wir arbeiten hier an durch und durch sinnvollen Lösungen für unsere Gegenwart und Zukunft. Die Firma Martin ist für ihre Innovationsstärke bekannt, eine große F+E-Abteilung arbeitet ständig an neuen Lösungen im gesamten Prozessumfeld.“ Zudem mag sie den Kommunikationsfaktor ihrer Tätigkeit bei der Koordination von Kundenanforderungen und Angeboten, im Team mit Projektingenieuren anderer Gewerke und den internen Fachabteilungen. „Am Ende geht es ja immer um eine vielgestaltige Anlage. Und die funktioniert nur dann optimal, wenn alle Faktoren bestmöglich zusammenwirken!“
Aus dem ep Magazin #18 (11/2019)
Text: Annette Schlenker