Die Wareneingangsprüfung ist zu Projektbeginn im Sommer 2018 die Kernaufgabe von Sleiman Khalil. Er kontrolliert Warendokumente, Lieferantenmuster-Prüfberichte und eine Stichprobe der angelieferten Teile. Für diese Stichprobe legt er Art und Anzahl der zu prüfenden Teile nach einem definierten Verfahren fest und zieht die entsprechenden Proben direkt im Wareneingang. Die zugehörigen Prozesse findet in der Regel an seinem Arbeitsplatz statt: Der ep’ler vergibt Probennummern und bucht sie als Datensatz ins SAP-System ein.
Per Sichtkontrolle bzw. Nachmessen gemäß ihrer Spezifikation prüft er die Qualität jeder Probe und hinterlegt die Ergebnisse im System. „Meine SAP-Kenntnisse konnte ich bei ContiTech schnell anwendungsspezifisch ausbauen“, erklärt Sleiman Khalil. „In der Einarbeitungsphase gab es eine intensive Schulung. Außerdem arbeiten wir im Team, da hilft man sich gegenseitig!“ Bei korrekter Qualität erteilt er die Freigabe zum Einsatz in der Produktion. Sind Proben fehlerhaft, findet eine 100%-Kontrolle statt und Sleiman Khalil leitet ein Reklamationsverfahren beim Lieferanten ein. Er meldet die Mängel und verschickt die Teile. In Abstimmung mit der ContiTech-Produktion klärt er Details der Ersatzlieferung.
Seit sechs Monaten bearbeitet Sleiman Khalil zudem Kundenreklamationen. Zunächst legt er die Reklamation als Q-Meldung im System an. Sobald das Teil vor Ort ist, begutachtet er es gemeinsam mit Kollegen aus Konstruktion und/oder Fertigung am Fehlertisch und entscheidet, ob die Beanstandung berechtigt ist oder zurückgewiesen wird. „Im ersten Fall kläre ich, ob eine Ersatzlieferung verschickt wird oder wir die Teile nachbessern lassen. Das übernehmen externe Dienstleister, um die internen Abläufe nicht zu belasten. Wird die Beanstandung nicht akzeptiert, bespreche ich das mit dem Kunden. Dabei ist natürlich Fingerspitzengefühl gefragt!“
Im Falle berechtigter Reklamationen klärt Sleiman Khalil zusammen mit den Fachkollegen Ursache und Problemlösung. Ob bezüglich Schlauch, Gehäuse, Kupplung, Stecker oder Armaturen: Die produzierten Polyamid-Leitungen sind in allen Teilen auf hohe Belastbarkeit und sichere Funktion ausgerichtet. Liegt ein systemischer Fehler vor, laufen parallel zum ContiTech Kundenservice Optimierungsmaßnahmen an. Sleiman Khalil organisiert einen Termin mit Andreas Jänsch, Leiter der Qualitätssicherung, und mit zuständigen Fachkollegen.
Das gilt auch, wenn eine Beanstandung hohe Priorität hat oder wenn sich Reklamationen häufen.
„Die enge, zielgerichtete Kommunikation gefällt mir“, meint Sleiman Khalil. „Die Fehlersuche ist immer auch ein Lernprozess, aus dem wir produktübergreifend Nutzen ziehen.“ Basis für diese nachhaltige Qualitätssicherung ist der 8D-Report, der konzernweit eingesetzt wird. Er sorgt u. a. durch passende Teams, eine klare Problemdefinition, Sofortmaßnahmen und Ursachenklärung sowie Abstellmaßnahmen und deren Sicherung dafür, dass nichts unter den Tisch gekehrt und alles klar dokumentiert wird. „Bei ContiTech ist strukturiertes und verantwortliches Arbeiten gefragt“, schildert der ep-Kollege. „Und Pünktlichkeit – natürlich!“
Das Unternehmen ContiTech
ContiTech liefert Leitungssysteme für den präzisen Einsatz von Kraftstoff, Wasser, Gas, Luft, Öl in Motoren, individuell an den Fahrzeugtyp angepasst. Die Generalkompetenz für Kautschuk und Kunststoff der Conti AG kommt den Kunden ebenso zugute wie intensive physikalisch-chemische Grundlagenforschung. Das Ergebnis sind sorgfältig getestete Produkte nach weltweit einheitlichen Qualitätsstandards.
Aus dem ep Magazin #18 (11/2019)
Text: Annette Schlenker
Fotos: Tobias Kleinod